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Im Jahr 2021 verzeichneten die meisten Milchprodukte eine leichte Zunahme. Die Preise für Fleisch und Fleischprodukte entwickelten sich hingegen unterschiedlich. Insbesondere das Schweinefleisch erfuhr einen Preisrückgang. Frische Bodenhaltungs- und Freilandeier sind ebenfalls immer weniger teuer. Bei den Pflanzenerzeugnissen ist ein Rückgang der meisten Gemüsepreise und eine uneinheitliche Entwicklung der Obstpreise zu verzeichnen.

Leicht höhere Preise für Frischmilchprodukte

Die Konsumentenpreise der meisten Milchprodukte waren 2021 etwas höher als im Vorjahr. Die Preise für Konsummilch, Butter und Konsumrahm sind mehrheitlich angestiegen. Anzumerken ist, dass auch der Preis für den Rohstoff (Rohmilch) im Jahr 2021 zunahm. Der langfristige Vergleich zwischen 2000–2002 und 2019–2021 zeigt hingegen einen Rückgang der Konsumentenpreise der meisten Milchprodukte. Beim Käse gingen die Preise ebenfalls tendenziell zurück, wie beispielsweise beim Emmentaler (–6,3 %) und vor allem beim Mozzarella (–37,0 %), was unter anderem auf die Liberalisierung des Käsemarktes zurückzuführen ist. Ebenfalls einen deutlichen Rückgang verzeichneten die Preise für Frischmilchprodukte, namentlich für Vollrahm (–34,6 %).

Schweinefleisch wird tendenziell günstiger, aber auf hohem Niveau

2021 gab es für Preisveränderungen von Fleischprodukten im Vergleich zum Vorjahr kein einheitliches Bild. Zu Preisreduktion kam es vor allem bei Produkten aus konventionellem Schweinefleisch und konventionellen Fleischwaren. Dagegen stiegen die Preise für konventionelles Rindfleisch-, Kalbfleisch-, Lamm- und Pouletprodukte mehrheitlich. Im Biobereich gab es für Schweinefleischplätzli (Eckstück) eine deutliche Preisreduktion von 13,7 Prozent. Demgegenüber stieg der Preis für Schweinekotletten um 8,4 Prozent. Im langjährigen Vergleich (2000/02 und 2019/21) stiegen die Preise für Fleischprodukte aus konventioneller Produktion in der allgemeinen Tendenz. Rind-, Kalb- und Lammfleischprodukte wurden im Vergleich deutlich teurer, mit Lammfleisch-Kotletten (geschnitten) als Spitzenreiter (+ 66,8 %). Moderate Preissteigerungen, meist im einstelligen Bereich, gab es in diesem Zeitraum für alle konventionellen Schweinefleischprodukte und einen geringfügigeren Rückgang im Preis (–0,1 %) konnte für Poulet verzeichnet werden.

Frische Eier aus Freiland- und Bodenhaltung werden günstiger

Die Konsumentenpreise für frische Eier aus Schweizer Freiland- und Bodenhaltung sowie für importierte Eier sanken 2021 im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist auch ein langfristiger Trend. Auch gekochte Eier aus Freilandhaltung wurden günstiger im Vergleich zu 2020. Die Preise für gekochte Eier aus Bodenhaltung und aus dem Import dagegen stiegen. Die Konsumentenpreise für frische und gekochte Bio-Eier waren ebenfalls höher als im Vorjahr.

Kartoffeln: weiter zurückgehende Preise

Die Detailhandelspreise von Kartoffeln entwickelten sich 2021 bei allen beobachteten Produktgruppen nach unten. So verzeichneten die beiden bedeutenden Gruppen der fest- und mehligkochende Kartoffeln im Vergleich zum Vorjahr leicht fallende Preise, womit sich der Trend des Vorjahres fortsetzt. Es waren auch sämtliche betrachteten Kartoffelkategorien des Bio-Segmentes von Preisrückgängen betroffen. Die Unwetter im Sommer führten zu tiefen Lagerbeständen im Herbst. Dieser Umstand machte sich 2021 jedoch noch nicht an der Preisentwicklung im Detailhandel bemerkbar.

Höherer Preis für Kristallzucker

Im Jahr 2021 nahm der Preis für Kristallzucker im Vergleich zum Vorjahr zu (+53,8 % auf 1.83 Fr./kg). Der Vergleich zwischen 2000–2002 und 2019–2021 zeigt jedoch einen Abwärtstrend (–5,7 %). Diese langfristige Entwicklung widerspiegelt den Preiszerfall in der EU.

Aprikosen und Kirschen kurzfristig günstiger, langfristig teurer

Bei Tafelobst gab es nur bei Zwetschgen einen deutlichen Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr (konventionell: +11,2 %, Bio: +13,9 %). Dies dürfte auf die schlechte Ernte 2021 zurückzuführen sein, die deutlich tiefere Mengen hatte als im Vorjahr, das eine Rekordernte bei Zwetschgen verzeichnete. Ansonsten überwogen Preisrückgänge im konventionellen und im Bio-Segment. Jedoch ist zu beachten, dass Aprikosen und Kirschen zwar deutliche Abnahmen gegenüber dem Vorjahr hatten (–11,2 % bzw. –26,6 %), allerdings im langfristigen Vergleich mit dem Durchschnittspreis der Jahre 2002–2004 deutliche Preiszunahmen von +30,1 bzw. + 6,6 Prozent hatten. Diese Beobachtung trifft auch bei Bio-Aprikosen und Bio-Kirschen zu.

Preisrückgänge bei den meisten Gemüsearten

Die Konsumentenpreise der meisten betrachteten Gemüsearten haben sich 2021 verglichen mit dem Vorjahr deutlich nach unten bewegt. Besonders stark waren hiervon Karotten (–10,7 %) und Knollensellerie (–6 %) betroffen. Im Gegensatz dazu hatten Blumenkohl und Kopfsalat gegenüber dem Vorjahr um 4,4 bzw. 4 Prozent steigende Preise. Blumenkohl ist das einzige der betrachteten konventionell produzierten Gemüse, das einen höheren Preis als im Durchschnitt der Jahre 2002–04 hatte. Im Bio-Segment hatten alle betrachteten Produkte Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Unter den betrachteten Bio-Produkten waren Kopfsalat und Blumenkohl die Produkte mit den geringsten Preisrückgängen.

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