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Die Landwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag an die Ernährungssicherheit. Mit dem aktuellen Produktionsportfolio erreicht die Schweiz einen Selbstversorgungsgrad von 56 Prozent brutto und 49 Prozent netto. Besonders in Krisenzeiten und bei Mangellagen gewinnt die Kennzahl an Bedeutung.

Den höchsten Selbstversorgungsgrad (SVG) weist die Schweiz bei Milch und Milchprodukten auf, wo regelmässig mehr als 100 Prozent des inländischen Bedarfs produziert werden. Stabil ist auch die Produktion von Kalb-, Rind- und Schweinefleisch. Hier beträgt der Grad der Selbstversorgung 85 bis 97 Prozent. Bei den pflanzlichen Produkten sorgt die Landwirtschaft vor allem bei den Speisekartoffeln und beim Brotgetreide für einen hohen Inlandanteil. Dank guten Wachstums- und Erntebedingungen konnten mit 81 respektive 90 Prozent höhere Werte als in den beiden Vorjahren erzielt werden. Auch beim Stein- und Kernobst steigt der Selbstversorgungsgrad (86 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Den geringsten SVG weisen die pflanzlichen Öle und Fette mit einem knappen Viertel auf. Dieser Anteil konnte dank einer Produktionssteigerung bei den Ölsaaten trotz steigendem Konsum gehalten werden.
 

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Über alle Nahrungsmittel beträgt der SVG im 2020 56 Prozent brutto und 49 Prozent netto. Der leichte Rückgang der Vorjahre setzt sich dabei fort. Die rückläufige Tendenz ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Bevölkerung stärker gewachsen ist als die Nahrungsmittelproduktion. Die ständige Wohnbevölkerung ist in den letzten zwanzig Jahren um rund einen Fünftel gewachsen. Als Folge dieser Bevölkerungszunahme steigt der gesamte Konsum von Nahrungsmitteln kontinuierlich an.

Selbstversorgungsgrad

Der Selbstversorgungsgrad (SVG) zeigt, in welchem Umfang die Bevölkerung mit Lebensmitteln aus inländischer Produktion versorgt werden kann. Der SVG wird definiert als Verhältnis der Inlandproduktion zum inländischen Gesamtverbrauch, wobei Letzterer sich anhand der Formel Produktion plus Import abzüglich Export und Vorräteveränderungen berechnen lässt. Es wird unterschieden zwischen einem Selbstversorgungsgrad brutto und einem Selbstversorgungsgrad netto, wobei beim Selbstversorgungsgrad netto berücksichtigt wird, dass ein Teil der tierischen Inlandproduktion auf importierten Futtermitteln beruht. Dazu wird bei der Berechnung des Netto-Selbstversorgungsgrades die Inlandproduktion um jenen Anteil reduziert, der mit importierten Futtermitteln produziert wird.

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