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Nachdem der Weinkonsum im Jahr 2020 aufgrund der Gesundheitskrise eingebrochen war, nahm er 2021 wieder zu und belief sich auf 255 Millionen Liter. Obwohl verglichen mit 2020 wieder mehr Schweizer Wein getrunken wurde, war sein Marktanteil leicht rückläufig. Weissweine und Schaum-weine sind weiterhin sehr beliebt.

Die Zahlen dieses Artikels stammen aus der weinwirtschaftlichen Statistik «Das Weinjahr 2021». Diese Statistik gibt ausserdem Auskunft über die Lagerbestände per 31. Dezember 2021 sowie über Weinproduktion, -importe und -exporte im Betrachtungszeitraum.
 

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Leichter Rückgang der Rebfläche

Im Jahr 2021 wurde in der Schweiz auf einer Fläche von 14 629 Hektaren Wein angebaut, was einem Rückgang um 67 Hektaren (–0,5 %) gegenüber 2020 entspricht. Die mit weissen Rebsorten bepflanzte Fläche vergrösserte sich jedoch geringfügig (+0,3 %) und betrug 6443 Hektaren, während die mit roten Rebsorten bepflanzte Fläche leicht abnahm (–1 %) und 8186 Hektaren umfasste. Proportional gesehen machten weisse Rebsorten 44 Prozent und rote Rebsorten 56 Prozent der Rebfläche aus.

Historisch tiefe Weinernte 2021

Im Jahr 2021 wurde die niedrigste Ernte seit 1957 eingefahren. Es wurden nur 61 Millionen Liter produziert, 36 Prozent weniger als die durchschnittliche Menge der letzten zehn Jahre (95 Mio. Liter Wein). Frostnächte im April, heftige Niederschläge und Hagelzüge im Sommer sowie Rebkrankheiten wie beispielsweise falscher und echter Mehltau sorgten schweizweit für massive Ernteausfälle. Nach den bereits ertragsschwachen Ernten in den Jahren 2017 und 2020 ist die Ernte 2021 die dritte innerhalb der letzten fünf Jahre, welche infolge schwieriger Witterungsbedingungen zu deutlich unterdurchschnittlichen Erträgen führte.

Betreffend Qualität der geernteten Trauben lässt sich feststellen, dass nach einem milden und niederschlagsreichen Winter das trockene und kalte Wetter im Frühling zu einem späten Austrieb und einem deutlich verzögerten Wachstum führte. Das nasskalte Wetter im Juni führte zu einer schlechten Befruchtung der Blütenstände. Positiv wirkte sich das ideale Spätsommerwetter mit höheren Temperaturen und weniger Niederschlägen als normalerweise im September und Oktober üblich auf den Reifeverlauf der Trauben aus. Die Traubenlese fand in den meisten Regionen ungefähr zwei Wochen später statt als üblich. Die Qualität des Jahrgangs verspricht mit einem ausgewogenen Zucker-Säureverhältnis eine spannende Aromatik.

Im Jahr 2021 wurde in der Schweiz mehr Wein getrunken

Im Jahr 2021 nahm der Gesamtweinkonsum verglichen mit 2020 geringfügig um 4,9 Millionen Liter auf 255 Millionen Liter zu. Dieser Anstieg ist vor allem auf den Weissweinkonsum zurückzuführen, der um 4 Millionen Liter auf insgesamt 88,2 Millionen Liter anstieg und damit die höchste Menge seit 2013 erreichte. Der Rotweinkonsum blieb dagegen fast unverändert (+0,8 Mio. Liter) und belief sich auf 167 Millionen Liter.

Der Konsum von ausländischen Weissweinen stieg um satte 14,8 Prozent, während der Konsum von ausländischen Rotweinen mit 3,4 Prozent eine schwächere Zunahme verzeichnete. Der leichte Anstieg des gesamten Weinkonsums im Jahr 2021 kann auf den höheren Konsum ausländischer Weine zurückgeführt werden. Im Jahr 2021 war der Konsum von Schweizer Wein, sogar wenn um den Effekt der Deklassierung von Schweizer AOC-Wein zu Tafel- und Verarbeitungswein bereinigt, um 2,8 Prozent höher als im Jahr 2020. Er bezifferte sich auf 90 Millionen Liter. Der Konsum von Schweizer Weisswein belief sich auf 45,7 Millionen Liter und der von Schweizer Rotwein auf 44,5 Millionen Liter.

Etwas mehr ausländischer Wein importiert, Exportzahlen praktisch unverändert

Im Jahr 2021 nahmen verglichen mit 2020 die Importe aller Weinarten zu. Der Gesamtimport von Weisswein stieg um 5,7 Prozent auf 41 Millionen Liter (+2,2 Mio. Liter). Dieser Anstieg ist sowohl bei Weisswein in Flaschen (+7,2 % oder +1,6 Mio. Liter) als auch bei Offenwein (+3,7 % oder +0,6 Mio. Liter) zu verzeichnen. Die Gesamtimporte von Rotwein nahmen ebenfalls zu (+1,5 % oder +1,7 Mio. Liter), allerdings mit einem Unterschied zwischen Flaschenweinen, deren Importe um 5,8 Prozent (+4,5 Mio. Liter) anstiegen, und Offenweinen, deren Importe um 6,7 Prozent (–2,7 Mio. Liter) zurückgingen. Beim Import von Schaumwein wurde ein starker Anstieg verzeichnet. So wurden im Jahr 2021 im Vorjahresvergleich 2,7 Millionen Liter mehr importiert (+13 %), was einer Gesamtmenge von 23,6 Millionen Litern entspricht. Wie in den Vorjahren wurde die Kontingentsmenge nicht ausgeschöpft; bei den kontingentierten Weinen (170 Mio. Liter) wurde ein Anstieg um 3,9 Millionen Liter auf insgesamt 158,8 Millionen Liter verzeichnet.

Im Jahr 2021 stiegen die gesamten Weinexporte (Export von Schweizer Wein und Wiederexport von ausländischem Wein) leicht an (+1,9 % oder +25 200 Liter) und betrugen 1,3 Millionen Liter.

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