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Das Jahr 2021 war geprägt von sehr niedrigen Erträgen, verursacht durch die schlechten Witterungsbedingungen. Deshalb musste mehr importiert werden, indem das WTO-Kontingent vorübergehend erhöht wurde.

Ausnahmsweise verzichtete der Branchenverband im Jahr 2021 auf die stichprobenbasierte Ertragserhebung, weil die Erträge angesichts der schlechten Wachstumsbedingungen als zu heterogen angesehen wurden. Auf der Grundlage der eingelagerten Mengen wurde die Ernte 2021 auf 343 000 Tonnen geschätzt. Dies entspricht einem Rückgang um 21 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2020 und um 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 (490 000 t). Im Detail betrachtet zeigt sich, dass die Abnahme bei Speise- und Industriesorten ähnlich hoch war (–18 %). Im Jahr 2021 ging die Anbaufläche verglichen mit dem Vorjahr um 2 Prozent von 10 956 auf 10 717 Hektaren zurück. Die Zahl der Produzentinnen und Produzenten fiel unter 4000, was einem Rückgang um 3 Prozent (3970 Produzenten) entspricht. Seit 2012 haben nur Produzentinnen und Produzenten mit Abnahmeverträgen Anspruch auf finanzielle Unterstützung seitens der Branchenorganisation für die Verwertung von Überschusskartoffeln.
 

Verwertung der Ernte 2021 (in Tonnen)

Speisekartoffeln156 700 t
Veredelungskartoffeln 134 400 t
Saatkartoffeln20 000 t
Verfütterung 23 500 t
Export8 200 t

Quelle: swisspatat 


Einzelheiten zu den Flächen sind im Artikel «Ackerkulturen» unter der Hauptrubrik «Produktion», Unterrubrik «Pflanzliche Produktion» beschrieben.

Ein anspruchsvolles Anbaujahr

Das Kartoffeljahr 2021 war eine Herausforderung für die Produzentinnen und Produzenten. Während die Kartoffeln unter guten Bedingungen gepflanzt werden konnten, folgten später extreme Wetterphänomene. Viele Parzellen wurden insbesondere durch Hagel und starke Regenfälle im Juni und Juli geschädigt. Diese Bedingungen waren ideal für die Kraut- und Knollenfäule, die sich in der ganzen Schweiz und auf den meisten Parzellen ausbreitete. Im Allgemeinen waren die Kaliber kleiner, aber die Qualität wurde als gut bewertet. Bei den Qualitätsmängeln sind vor allem Wachstumsrisse sowie Schäden durch Schorf und Hohlherzigkeit zu verzeichnen.

Einbruch der Bioproduktion

Im Jahr 2021 blieb die Bio-Anbaufläche praktisch gleich gross (–4 ha auf 890 ha). Sie wird von 670 Betrieben bewirtschaftet. Die Kraut- und Knollenfäule, die auf die regelmässig feuchten Bedingungen zurückzuführen ist, verursachte Verluste in Höhe von 45 Prozent (auf der Grundlage der gelagerten Mengen und im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre).

Quelle: Bioaktuell/swisspatat

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie

Um zwischen 2020 und 2021 dem Einbruch der Pommes-frites-Verkäufe aufgrund der Schliessung von Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen entgegenzuwirken, hatte die Schweizer Branchenorganisation für Kartoffeln einen Puffervorrat von 12 000 Tonnen (9500 t Pommes frites und 2500 t Kartoffelchips) angelegt, der vollständig von der Branche finanziert wurde. Dieser interne Regulierungsmechanismus stabilisierte den Markt. Parallel dazu wurden die Anbauflächen für Veredelungskartoffeln reduziert. Mit der Rückkehr zum Normalzustand wurde dieser Puffervorrat per Ende 2021 vollständig verwertet. Die Pandemie hatte einen doppelten Effekt auf den Kartoffelkonsum. Einerseits brach der Absatz von Verarbeitungserzeugnissen (vor allem Frites) durch die Schliessung von Verkaufsstellen (Cafeterias, HORECA-Sektor) ein. Andererseits hat die Unmöglichkeit, an den üblichen öffentlichen Orten essen zu gehen, viele Bürgerinnen und Bürger dazu veranlasst, vermehrt zu Hause zu essen. Dadurch wurden bedeutend mehr Speisekartoffeln verkauft.

Kontingentsverwaltung

Die WTO-Abkommen verlangen einen Marktzugang von 23 750 Tonnen Kartoffeläquivalenten. 19 750 Tonnen werden mit den Teilzollkontingenten Nr. 14.1 (Saatkartoffeln), Nr. 14.2 (Veredelungskartoffeln) und Nr. 14.3 (Speisekartoffeln) erfüllt, 4000 Tonnen sind für das Kontingent Nr. 14.4 (Kartoffelprodukte) vorgesehen. Im Jahr 2021 wurden alle Teilzollkontingente vorübergehend erhöht.
 

Aufteilung des Teilzollkontingents Nr. 14.1 bis 14.3

WarenkategorieTeilzollkontingentVorübergehende Erhöhung
des Teilzollkontingents
Saatkartoffeln4 000 t2 000 t
Speisekartoffeln6 500 t10 000 t
Veredelungskartoffeln9 250 t20 000 t
Total19 750 t32 000 t


Aussenhandel

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