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Im Jahr 2021 sind die Produzentenpreise generell gestiegen, und das sowohl für pflanzliche als auch tierische Produkte. Im Pflanzenbau nahmen die Preise der meisten Gemüsesorten, Früchte, Kartoffeln und Getreidesorten zu. Diese Preissteigerung ist namentlich auf die wegen der ungünstigen Witterungsbedingungen relativ schwache Ernte zurückzuführen. Bei den tierischen Produkten erfuhren die Preise für Milch und für Schlachtvieh eine Zunahme. Im Gegensatz dazu waren im Jahr 2021 die Produzentenpreise für Eier stark rückläufig und fielen auf den niedrigsten Stand seit 2001.

Höherer Produzentenpreis für Milch

Im Bereich der Milchproduktion war das Jahr 2021 geprägt durch die Stabilität der Menge der verarbeiteten Rohmilch und den Anstieg des Produzentenpreises für Milch. Dieser nahm in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 3.75 Rp./kg zu und belief sich auf 69.80 Rp./kg, dem höchsten Stand seit 2009. Diese Preissteigerung im Jahr 2021 lässt sich unter anderem durch den Anstieg der Preise der meisten Milchprodukte erklären. Der Vergleich zwischen 2009–2011 und 2019–2021 zeigt ebenfalls einen geringfügigen Anstieg des Produzentenpreises für Milch (+3,5 %).

Schlachtviehpreise steigen weiter

Wie schon im Jahr 2020 stiegen die Preise auf dem Schlachtviehmarkt 2021 weiter, sowohl in der konventionellen (QM) als auch Bio-Produktion. Den grössten Anstieg gab es dabei auf dem QM-Markt für Rind T3 mit einem Anstieg um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 10.21 Fr./kg SG. Der Preis für Bio Weidebeef stieg im gleichen Zeitraum ähnlich schnell an, um 9,2 Prozent auf 12.59 Fr./kg SG. Einzig für QM-Schweine sank 2021 der Preis um 49 Rappen auf 3.93 Fr./kg SG und spiegelt damit das Überangebot an Schweinefleisch auf dem Markt wieder. Insgesamt erreichten die Produzentenpreise, mit Ausnahme der Schweinepreise, ein Rekordniveau innerhalb der letzten 10 Jahre.

Produzentenpreise für Eier auf tiefem Stand

Die Eierpreise waren über die letzten Jahre relativ konstant, u. a. wegen der Produktionsplanung und des Mengenmanagements im Rahmen der in diesem Markt vorherrschenden vertikalen Integration. Die Produzentenpreise waren 2021 jedoch auf dem tiefsten Stand seit 2001 (konventionell) bzw. 2012 (bio). Im Vergleich zur Periode 2000/02 fielen die konventionellen Produzentenpreise in der Periode 2019/21 7 Prozent (Bodenhaltung) bzw. 12 Prozent (Freilandhaltung) tiefer aus. Bei den Bio-Eiern wurde im Vergleich zur Periode 2002/04 dagegen ein 7 Prozent höherer Produzentenpreis in der Periode 2019/21 festgestellt.

Preise für konventionelles Brotgetreide steigen

Die inländischen Preise für konventionelles Brotgetreide stiegen im Durchschnitt gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent. Die Brotweizen-Klassen Top und l nahmen um jeweils 9 respektive 9,8 Prozent zu. Der Hauptgrund für die Preiszunahme war die schlechte Ernte im 2021. Trotzdem nahmen die inländischen Preise für konventionelles Futtergetreide gegenüber dem Vorjahr tendenziell weniger stark zu als die Preise für konventionelles Brotgetreide. Grund dafür ist das Schwellenpreissystems beim Futtergetreide. Der Preis für Bio-Mahlweizen nahm im 2021 um 5,7 Prozent ab, die Preise für Bio-Dinkel stiegen um 8,6 Prozent. Die Preise für Bio-Futtergetreide veränderten sich gegenüber Vorjahr kaum.

Hohe Kartoffelpreise wegen wetterbedingt tiefer Ernte

Der Kartoffelmarkt wurde im Juni und Juli 2021 von heftigen Unwettern mit starkem Regenfall und Hagel erschüttert. Teils überflutete Felder und Staunässe begünstigten den Infektionsdruck von Kraut- und Knollenfäule. In der Folge war die Kartoffelernte sehr tief. Somit gab es 2021 durchweg höhere Preise als in den drei Vorjahren. Dies ist sowohl bei konventionell produzierten Kartoffeln als auch bei Bio-Kartoffeln der Fall. Beispielsweise lagen die Herbstpreise für die festkochenden Kartoffeln (exkl. MWST) bei 54.26 CHF/100kg und damit 24 Prozent höher als im (tiefpreisigen) Vorjahr und 20 Prozent höher als 2000/2002.

Steinobst stark betroffen von Unwetter

Auch viele Früchte waren vom Schlechtwetter im Jahr 2021 in Mitleidenschaft gezogen worden. So gab es bei Zwetschgen und Aprikosen aufgrund von Frühlingsfrösten, Starkregen und Hagelschäden in vielen Anbaugebieten beträchtliche Ernteeinbussen. Folglich zogen die Preise gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Beispielsweise betrugen die Jahrespreise bei Aprikosen 3.33 CHF/kg und bei Zwetschgen 2.61 CHF/kg. Dies waren die höchsten Werte seit über 10 Jahren.

Deutliche Preisanstiege bei Zwiebeln und Blumenkohl

Bei dem meisten frischen Gemüse haben sich die Richtpreise franko Grossverteiler im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Besonders stark war der Anstieg bei Zwiebeln und Blumenkohl. So stiegen die Preise von konventionell produzierten Zwiebeln um 17,9 Prozent und von Bio-Zwiebeln um 12,9 Prozent. Die Preise von Blumenkohl stiegen um 14 (konv.) bzw. 9,5 Prozent (Bio). Das Freilandgemüse war direkt von den Frühlingsfrösten und den Unwettern inkl. teilweisen Überschwemmungen im Hochsommer betroffen. Aber auch typische Gewächshausgemüse wie Tomaten hatten tiefere Erntemengen aufgrund geringerer Sonneneinstrahlung. Wegen dieser aussergewöhnlichen Umstände war die Ernte 2021 bei vielen Gemüsearten deutlich tiefer und deren Produzentenpreise somit höher.

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