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Der Bund kann Massnahmen der Landwirtschaft für eine gute Wasserqualität abgelten. 2021 führten die Kantone 27  entsprechende Projekte durch. Die meisten Projekte zielen darauf ab, die Nitratbelastung des Grundwassers zu verringern.

Laufende Projekte 

Wenn die Anforderungen an die Wasserqualität nicht erfüllt sind, haben die Kantone zu handeln. Sie bezeichnen die Zuströmbereiche, in denen Massnahmen nötig sind. Für Massnahmen der Landwirtschaft können die Kantone beim Bund Abgeltungen beantragen. Grundlage für solche Gewässerschutzbeiträge ist Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes. Die meisten der bisher gestarteten 62a-Projekte dienen dazu, die Nitratbelastung des Grundwassers zu verringern. Im Jahr 2021 wurden 4,6 Millionen Franken für Massnahmen der Landwirtschaft ausbezahlt.

Im Jahr 2022 laufen noch 22 der 62a-Projekte zur Reduktion der Nitrateinträge. Gegenüber 2021 hat sich diese Zahl verkleinert – die 62a-Projekte Baldingen, (AG) und Domdidier (FR) wurden aufgegeben.

In Baldingen braucht das versickernde Wasser 20 bis 30 Jahre, bis es in der Trinkwasserfassung ankommt. Die seit 2004 umgesetzten Massnahmen haben sich dementsprechend noch nicht in einem tieferen Nitratgehalt ausgewirkt. Zudem bestehen auch Probleme mit Chlorothalonil-Metaboliten. Die Gemeinde hat deshalb entschieden, die Fassung und damit das 62a-Projekt aufzugeben. Möglich wurde dies auch durch die Fusion mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Zurzach, wodurch sich neue Möglichkeiten zur Wasserversorgung bieten.

Die Gründe zur Aufgabe des 62a-Projektes Domdidier sind ähnlich. Auch hier waren Chlorothalonil-Metaboliten ein Problem und auch hier bot eine Gemeindefusion neue Möglichkeiten der Wasserversorgung. Weiter spielten die im Verhältnis zur Wassermenge hohen Kosten für die Sanierung der Fassung eine Rolle.

Neben Nitrat können Einträge von Phosphor und Pflanzenschutzmitteln in Gewässer problematisch sein. Zur Reduktion der Phosphorbelastung im Baldegger-, Sempacher- und Hallwilersee setzt der Kanton Luzern ein 62a-Projekt um. Zwei weitere 62a-Projekte zielen darauf ab, die Belastung von Gewässern mit Pflanzenschutzmitteln zu vermindern, und zwar im Fluss Boiron de Morges im Kanton Waadt und in der Lienne im Kanton Wallis.

Grundlegende Informationen zum Gewässerschutzprogramm nach Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes sind zu finden auf www.blw.admin.ch > Instrumente > Ressourcen- und Gewässerschutzprogramm > Gewässerschutzprogramm.

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Projekt NitroGäu

Das Nitratprojekt Gäu-Olten wurde von 2017–2021 mit dem Forschungsprojekt NitroGäu wissenschaftlich begleitet. Ein Ziel des Projektes war, den Nitratindex, der im Projekt zur Beurteilung des Potenzials von Nitratauswaschung verwendet wurde, zu überprüfen. Dazu wurden Literaturanalysen und umfangreiche Messungen durchgeführt. Daraus wurden weitere Massnahmen zur Reduktion der Nitratauswaschung im Acker- und Gemüsebau erarbeitet. Das Forschungsprojekt zeigt u. a., dass im Acker- und v. a. im Gemüsebau die Nitratauswaschung wesentlich reduziert werden kann, wenn der aktuelle parzellenspezifische Düngebedarf beachtet wird. Die Berichte zum Projekt sind unter diesem Link verfügbar. Ein Teil der empfohlenen Massnahmen wird im erweiterten Nitratprojekt Niederbipp-Gäu-Olten bereits umgesetzt. Die Überarbeitung des Nitratindexes folgt. 

Weiterführende Informationen
 


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